Training für die Lachmuskulatur
„Lachen ist für die Seele dasselbe wie Sauerstoff für die Lungen“ (Louis de Funés)
Mit der Komödie in 3 Akten „Wo zur Hölle geht´s zum Himmel“ von Andreas Wening, wurden die Lachmuskeln der Besucher bis aufs Äußerste gefordert.
Mit jedem Lacher liefen die Schauspieler weiter zur Höchstform auf, so dass die Souffleusen Jeanette Rapp und Silke Schneewolf ihr Leichtes hatten.
Perfekt in ihren Rollen vertreten spielten sich die Akteure schnell in die Herzen der Zuschauer. So musste Malermeister Wilhelm Holme (Réné Kucher) feststellen, dass das Jenseits auch nicht mehr das ist was es einmal war. Völlig überraschend trifft er vor dem jüngsten Gericht ein und muss sich mit Abteilungsleiterin Gisela Geigenbläser (Christel Kanschat) und ihrem Wartenummernabreißspendergerät mit einer Flut von bürokratischem Unsinn auseinandersetzen. Für Verwirrung sorgt zudem Praktikantin Alina Alessi (Tina Potschatka) die mit Ihrer schusseligen und naiven Art kein Fettnäpfchen auslässt, und die, die von Angi Fuchs gespielte Leiterin des Beschwerdemanagements Frau Möckel-Biedermann, auf Trab hält. Auf den Leib geschneidert wurde allem Augenschein nach Patrick Gorba die Rolle des Erzengels Philippus. Gekonnt spielt er den genervten Erzengel, welcher sich nicht nur um die Probleme seines eigenen Personals kümmern muss, sondern an der Himmelspforte auch noch Werbung für das Himmelreich machen soll. Ob veganes Manna von lokalen Anbietern oder ein Casting für den Engelschor, ihm bleibt nichts erspart. Während sich Isolde schon auf die angepriesene Lounge im Himmelreich freut erscheint zu allem Überfluss auch noch Luzifer, der Fürst der Finsternis (Tobias Kutschera), welcher nach einem Bad in Frischabfällen nicht nur die Geruchsnerven der Anwesenden reizt, sondern auch noch unter einem Burnout leidet. Unterdessen stellt sich für Wilhelm Holme die Frage „Himmel oder Hölle“ nachdem seine kühn geschaffene Frau Luise (Elke Zeiher) einen Antrag auf Versetzung in die Hölle für ihn gestellt hat. Mit Pflichtverteidiger Dr.Sommer (Alex Hahn), welcher zugleich als Holmes Hausarzt fungiert, ist Wilhelm Holme nicht wirklich glücklich und so endet die Verhandlung zwischen ihm und Luise´s Anwältin, Veronika von Wertheim (Pascale Könning) für ihn in völliger Verzweiflung. „Gefühle in der Ehe bauen sich ab wie Alkohol“ – nach dieser Feststellung von Veronika von Wertheim glaubt niemand mehr so wirklich an glückliche Ehen, und doch wendet sich das Blatt. So findet am Ende doch alles ein gutes Ende und Erzengel Philipus ermutigt Luzifer, im Poppenweiler Publikum doch Werbung die Hölle zu machen. Der ein oder andere wird schon dabei sein!
Ein großer Dank geht an Sabine Schlitter, die mit ihrem Helferteam wieder kulinarische Köstlichkeiten im Angebot hatte und an Walter Bühler der mit dem richtigen Gespür für Licht & Ton die Bühne gekonnt in den richtigen Rahmen gesetzt hat. Danke an Patrick Gorba für die Orga und an alle die rund um die Veranstaltung vor und hinter den Kulissen im Einsatz waren und diesen Theaterabend einmal mehr zu einer „himmlischen“ Veranstaltung machten.
Jeanette Rapp